Was ist triune brain?

Die Theorie des Triune Brain (dreieiniges Gehirn) wurde von dem US-amerikanischen Neuropsychologen Paul D. MacLean in den 1960er und 1970er Jahren entwickelt. Seine Theorie besagt, dass das menschliche Gehirn aus drei evolutionären Schichten besteht, die jeweils unterschiedliche Funktionen haben und bestimmte Verhaltensweisen steuern.

  1. Das Reptiliengehirn (Stammes- oder archaisches Gehirn): Diese älteste Gehirnschicht ist der evolutionäre Ursprung und steuert grundlegende Überlebensfunktionen wie Atmung, Herzschlag, Körpertemperatur und Instinkte wie Aggression und Fortpflanzung.

  2. Das limbische System (Säugetiergehirn): Dieser Teil des Gehirns entwickelte sich später und ist für emotionale Prozesse, Gedächtnisbildung und das Bilden von Bindungen verantwortlich. Hier werden auch Belohnungssysteme aktiviert und Verhaltensweisen geregelt, die mit Überleben und Fortpflanzung zusammenhängen.

  3. Die Neokortex (menschliches Gehirn): Dies ist die jüngste Gehirnschicht und der Teil, der uns am deutlichsten von anderen Tieren unterscheidet. Der Neokortex ist für komplexe kognitive Funktionen wie Sprache, Planung, Problemlösung, Entscheidungsfindung und abstraktes Denken zuständig.

Die triune brain-Theorie betont, dass diese drei Gehirnbereiche zwar miteinander verbunden sind, aber auch unabhängig voneinander arbeiten können. Dies kann dazu führen, dass verschiedene Teile des Gehirns bei bestimmten Situationen dominieren und Verhalten und Reaktionen beeinflussen.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Theorie des triune brain heute nicht mehr als vollständig akkurat angesehen wird. Aktuelle neurowissenschaftliche Forschungen haben gezeigt, dass das Gehirn viel komplexer ist und dass die verschiedenen Teile des Gehirns nicht immer so klar voneinander getrennt arbeiten, wie es die triune brain-Theorie vorschlägt. Dennoch hat diese Theorie dazu beigetragen, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie das Gehirn im Laufe der Evolution entstanden ist und wie verschiedene Teile für unterschiedliche Funktionen zuständig sind.

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